Bobath Therapie - ein Teil der ganzheitlichen Intensivtherapie

Die nachstehende Technik wird zur Gänze angeboten und je nach Bedarf und Krankheitsbild in verschiedener Intensität und Dauer angewandt.

Bobath-Therapie

Die Behandlung der Patienten beruht auf der Hemmung abnormaler Bewegungsmuster und der Bahnung physiologischer Bewegungsmuster.
Nach diesem Konzept werden Kinder mit zerebralen Koordinationsstörungen behandelt, aber auch Kinder mit sensomotorischen Störungen und genetisch bedingter Behinderung.
Eine Störung des ZNS bedeutet immer, daß motorische und sensorische Störungen vorliegen. Daher ist es wichtig, die kleinen Patienten auf den verschiedenen Ebenen anzusprechen.
Eine Hirnschädigung bzw. eine Fehlentwicklung des kindlichen Zentralnervensystems tritt häufig im frühesten Entwicklungsstadium ein und hat eine zerebrale Koordinationsstörung zur Folge. Der normale Reifungsprozeß wird gestört und die sensomotorische Entwicklungsfähigkeit des Kindes beeinträchtigt.

Behandlungsprinzipien

Eine wichtige Voraussetzung für eine individuell abgestimmte Behandlung ist eine genaue Befunderhebung und die exakte Beobachtung der Bewegungsabläufe im Verlauf der Behandlung. Die festgelegten Ziele werden somit immer wieder neu überdacht und dem aktuellen (Entwicklungs-) Stand des Patienten angepaßt. .
Im Bobath-Konzept wird mit drei Behandlungstechniken gearbeitet, die in der Therapie je nach Behandlungsschwerpunkt ineinander übergehen.

Stimulation

Vorbereitung und Einleitung von Bewegung durch zwei unterschiedliche Stimulationstechniken, die unmittelbar die Nahsinne ansprechen. Es wird die hemmende (inhibitorische) von der aktivierenden (facilitierenden) Stimulation unterschieden. Durch die Stimulation werden die unterschiedlichen Wahrnehmungssysteme angesprochen.

Inhibition

Hemmung von Tonus und pathologischen Bewegungsmustern, um eine bessere Ausgangssituation für aktive Bewegungen zu schaffen. Durch die totale Hemmung gewohnter (pathologischer) Bewegungsmuster kann der Patient unsicher werden. Deshalb besser nur partiell inhibieren, um dem Patienten soviel Eigenkontrolle wie möglich zu überlassen.

Fazilitation

Anbahnen physiologischer Bewegungsmuster. Eine wichtige Voraussetzung, um die Variationen der Bewegungsmuster zu kennen, ist eine gute Bewegungsanalyse der normalen sensomotorischen Bewegungsentwicklung.


Bei der Inhibition und Fazilitation gilt das Prinzip der abnehmenden Hilfe: so viel aktive Kontrolle wie möglich dem Patient überlassen und so wenig Führung für physiologische Bewegungsmuster wie nötig.

Bobath-Konzept für Erwachsene:

Diese Behandlung wurde speziell für Patienten mit Läsionen des ersten motorischen Neurons entwickelt. Sie basiert auf einer konzeptspezifischen Befunderhebung und Behandlung der Störungen im Bereich Tonus, Bewegung und Funktion.
Besonders bewährt hat sich diese Therapieform bei zentralbedingten schlaffen sowie spastischen Hemiparesen.

 

TOP